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Südsudan: Der Albtraum geht weiter (Einsatzbericht)

Bericht vom 31.05.2012


Dieser Junge wurde bei einem Bombenangriff am Kopf verletzt.


Ein paar Blätter gegen den nagenden Hunger.

Erschütternde Nachrichten und Fotos direkt aus dem Einsatzgebiet im Südsudan erhielten wir heute von unserem Projektleiter. Er berichtet:

In den vergangenen Wochen wurde hier in diesem krisengeschüttelten Land ein weiteres trauriges Kapitel in dem endlosen Albtraum von Verwüstung und Leid aufgeschlagen. Die Bombenangriffe auf Dörfer im Nuba-Gebirge im Grenzgebiet zwischen Sudan und Südsudan sind entsetzlich! In Verbindung mit dem kritischen Mangel an Lebensmitteln und der einsetzenden Hungersnot haben sie verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung. Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass die Region auf die nächste humanitäre Katastrophe zusteuert. Männer, Frauen und Kinder flüchten in Scharen zu Fuß in den Süden des Landes, und viele der Kinder sind bereits ernsthaft unterernährt oder krank.

Das Flüchtlingslager in Yida im Südsudan – ein unwirtlicher Ort, wo das Überleben ohnehin nicht leicht ist – beherbergt schon 40.000 Heimatlose. Am letzten Sonntag kamen nochmals über 10.000 Menschen dort an, und für die kommenden Wochen werden weitere 20.000 Flüchtlinge erwartet.

Am vergangenen Wochenende und auch noch am Montag fielen mehr als 80 Bomben auf südsudanesisches Gebiet. Selbst am Dienstag gab es immer wieder Bombenangriffe. Es ist eine paradoxe, makabre Situation: Hier wird gnadenlos Krieg geführt, während zur gleichen Zeit die politischen Vertreter beider Länder in Addis Abeba Friedensverhandlungen führen. Zu allem Überfluss leugnet der Sudan die Angriffe auf den neuen Staat.

Bei unseren Einsatzvorbereitungen erfuhren wir, dass über 3.000 Kinder in dem bombardierten Gebiet auf sich selbst gestellt sind. Entweder haben sie ihre Eltern bei den Attacken verloren oder sind auf der Flucht von ihnen getrennt worden und wissen nicht, wo sie sind. Viele Kinder weisen die typischen Anzeichen schwerer Unterernährung auf oder sind krank, ihre mageren Körper leiden unter dem Flüssigkeitsmangel und sind stark ausgetrocknet. Wir treffen hier sogar auf Kinder, die sich ein paar Blätter von den wenigen kleinen Büschen gesammelt haben, um sie zu kauen und damit das schlimmste Hungergefühl zu stillen. Andere graben unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte Löcher in die harte Erde, um darin Regenwasser auffangen zu können, sobald der nächste Regen kommt.

Die Regenzeit hat nun tatsächlich begonnen, aber mit ihr kommen auch die Moskitos! Mit imprägnierten Moskitonetzen könnten die Kinder auf einfache Weise wirksam vor Malaria geschützt werden. Deshalb ist der Bedarf an Moskitonetzen gerade jetzt besonders groß. Schon ab dem frühen Abend muss man sich – so man hat – unter den Schutz eines imprägnierten Netzes begeben, um nicht von der Anopheles-Mücke gestochen zu werden, die den Erreger der Malaria überträgt. Für uns in der westlichen Welt wäre dies nicht unbedingt ein Problem – wir bekämen schnell die nötige Behandlung und Medizin. Aber in Afrika ist die Krankheit eine der Haupt-Todesursachen, insbesondere bei kleineren Kindern.

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