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Haiti: Von Wundern und Nöten: Viele wollen satt werden (Brief)

Bericht vom 20.03.2013


Geduldig warten die Kinder auf ihr Essen.

Den folgenden Brief mit der dringenden Bitte um weitere Unterstützung sandte uns die Leiterin der Kindertafel Lamanjay auf Haiti:

Liebe Freunde,

13 Jahre sind vergangen, seit wir hier auf Haiti erstmals rund 300 hungrigen Kindern in Ti Plas Kazo, einem Vorort von Port-au-Prince, ein leckeres warmes Essen austeilten. Die Nachricht von diesem „Wunder“ verbreitete sich damals wie ein Lauffeuer in der Umgebung. Jeden Tag kamen mehr Kinder, einige von ihnen waren meilenweit gelaufen, um sich hier satt essen zu können. Inzwischen bekommen bei uns weit mehr als 1.000 Kinder täglich eine Mahlzeit, oft das einzige Essen für sie. Das ist nur möglich, weil Sie, unsere Freunde, uns immer die Treue gehalten haben. Darauf sind wir auch in Zukunft dringend angewiesen.

Anfang dieses Monats kam Alex, ein 17jähriger Schüler aus Kalifornien, zu einem freiwilligen Einsatz hier her. Die Not so direkt vor Ort mit zu erleben, hat ihn beinahe überwältigt. Darum war ihm sein Tagebuch in dieser Zeit ein wichtiger Begleiter. Was Alex sich von der Seele geschrieben hat, darf ich mit seiner Einwilligung nun auszugsweise an Sie weiter geben. Er beschreibt seine Erfahrungen mit dem Speisungsprogramm sehr anschaulich. Sie machen deutlich, dass die Mahlzeiten für die Kinder hier heute noch genau so lebenswichtig sind wie damals. Alex schreibt:

Vor der Essensverteilung heute war ich noch richtig optimistisch. Wir fingen mit der Ausgabe bei den Kleinsten an. Vor uns standen die dampfenden Töpfe voller Reis und Gemüse, und es kam mir vor, als könnten wir mit der Menge an Essen ohne Weiteres mehrere tausend Menschen versorgen. Aber schon bald merkte ich, dass es überhaupt nicht reichen würde, um alle, die warteten, zu versorgen. Bereits kurze Zeit später zupften mich immer wieder Kinder an den Hosenbeinen und fragten nach mehr. Auch wenn sie bereits eine reichliche Portion gehabt hatten, rieben sie sich die Bäuche, um zu zeigen, dass sie noch hungrig seien. Als die größeren Kinder an die Reihe kamen, fühlte ich mich immer hilfloser. Überall nur hungrige Kinder ...

Die Bilder dieses Tages kann ich bestimmt nie mehr aus meinem Gedächtnis löschen. Das verzweifelte Bemühen aller, wenigstens einen einzigen vollen Teller zu ergattern, hat mich ziemlich überfordert. Nie zuvor ist mir solch ein Ausmaß an Bedürftigkeit begegnet, und deshalb war ich auf diese Situation emotional nicht im Entferntesten vorbereitet. Aber ich weiß, dass der Hunger auf Haiti ein Riesenproblem ist, und weil ich es weiß, wünsche ich mir, noch mehr helfen zu können ...

Liebe Freunde, jede warme Mahlzeit kostet etwa 50 Cent. Ob Sie für einen gefüllten Teller spenden oder für Hunderte, jede Spende ist wertvoll! Sie hilft, den rund 1.200 Kindern und auch einigen Erwachsenen, die sich täglich unter der Segeltuchplane hier zum Essen einfinden, Wärme, Sättigung und Hoffnung zu verschaffen. Vielen Dank für Ihre fortgesetzte Unterstützung. Sie ist der Herzschlag, der unser Projekt am Leben erhält, und der es uns ermöglicht, die Kindertafel Lamanjay weiter zu führen.



Schlagwörter: Haiti, Lamanjay, Ti Plas Kazo, Port-au-Prince, Essen, Speisungsprogramm, Bedürftigkeit, Hunger