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Mexiko: Ein Leben, das reiche Früchte trug – Gratulation zum 80. Geburtstag! (Projektbericht)

Bericht vom 01.04.2015


Josue Lopez im Jahr 1974 …


… und 2015 bei seinem 80. Geburtstag

Mehr als 50 Jahre lang war Pastor Josue Lopez Leiter des von uns geförderten Kinderheims „Emmanuel“ in der mexikanischen Grenzstadt Juarez, bis er vor einigen Jahren die Projektleitung seinen Kindern Jonatan und Betel übertrug. Am 19. März feierte Josue seinen 80. Geburtstag zusammen mit seiner Familie, allen „seinen“ Kindern und den Mitarbeitern des Hauses. Er kann dankbar auf ein langes und erfülltes Leben zurückblicken. Mit dem Ausbau des Kinderhilfsprojekts, zu dem gegenwärtig außer Waisenheim und Schule eine kleine Klinik mit Zahnarztpraxis, eine Ballettschule sowie verschiedene ausgelagerte Handwerksbetriebe gehören, hat er ein Vermächtnis geschaffen, das unzähligen Menschen – Kindern und Erwachsenen – ein Segen war und auch in Zukunft sein wird.

1935 wurde in einem ärmlichen kleinen Haus in dem Dorf La Victoria, Mexiko, ein Junge geboren. Sein Name war Josue Lopez. Der Vater verließ die Familie, als der Kleine drei Jahre alt war, und so lernte er schon sehr früh, für andere zu sorgen. Mit 13 war er bereits ein Meister im Schuhputzen und eignete sich schnell weitere Fähigkeiten auf dem Gebiet der Klempnerei und Elektrik an.

Im Jahr 1953 wandte Josue sich dem christlichen Glauben zu. Er kündigte seine Arbeitsstelle und ließ sich in Torreón zum Pastor ausbilden. Acht Jahre später hatte er den Eindruck, er solle nach Juarez ziehen, eine Stadt an der Grenze zu Texas etwa 900 km nördlich gelegen. Hier stieß er auf ein trauriges Phänomen: Er fand Dutzende von Kindern, die sich manchmal wochenlang allein durchschlagen mussten, weil ihre Eltern aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit über die Grenze in die USA gingen, um dort den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Die Verlassenheit dieser Kinder bewegte ihn sehr, und er suchte nach Wegen, um ihnen zu helfen.

So kam es zur Gründung des Kinderheims „Emmanuel“ auf einer Anhöhe in Juarez, wo die Regierung großzügigerweise ein Stück Land zur Verfügung gestellt hatte. 1968 lebten bereits über 100 bedürftige Kinder dort. Sie wurden von einigen festangestellten Mitarbeitern sowie freiwilligen Helfern versorgt und erhielten in der angeschlossenen Schule Unterricht von ausgebildeten Lehrern. Unter der Leitung des jungen Pastors entwickelte sich das Projekt gut. Doch dann kam der Dezember 1974, und damit – wie es schien – das Ende von Kinderheim und Schule. Die Spenden flossen spärlicher und schließlich ging trotz sparsamster Haushaltsführung das Geld aus. Kurz vor Weihnachten war die Lage verzweifelt: Es würde keine Weihnachtsfeier geben, keine Geschenke für die Kinder, kein Essen – die Vorratsschränke waren leer.

Josue Lopez erinnert sich: „Ich weiß noch, dass wir damals über einen halben Meter Schnee hatten. Die Straßen waren noch nicht asphaltiert, und deshalb konnten wir auch unsere Autos kaum benutzen. Ich schaute über die Stadt, dachte an ‚meine‘ Kinder und schickte wegen unserer aussichtslosen Situation ein Stoßgebet zum Himmel. Am Weihnachtsmorgen dann klopfte es am Tor des Kinderheims. Ein Mann stand draußen und fragte, ob dies das Kinderheim ‚Emmanuel‘ sei. Als ich bejahte, sagte er, er habe unten am Fuß der Anhöhe seinen Wagen samt Anhänger stehen, voll beladen mit Geschenken und Lebensmitteln. Wegen der verschneiten Straße kämen er und seine Frau mit den Sachen jedoch nicht den Berg hinauf. Ob wir mit einigen von unseren Jungs hinunter kommen könnten und ihm helfen?“ Ein Geschenk des Himmels! Mit einem Stoßseufzer der Erleichterung und Dankbarkeit machte Josue sich sofort auf den Weg nach unten. Die Eheleute kamen aus den USA und waren Unterstützer des Kinderheims. – Dies ist nur eine von vielen ermutigenden Begebenheiten, die Josue Lopez und seine Mitarbeiter in den darauf folgenden Jahren immer wieder erlebten.

Im vergangenen Monat konnte Pastor Lopez seinen 80. Geburtstag feiern. Viele seiner Weggefährten und Freunde des Kinderheims „Emmanuel“ haben sich gemeldet und den Wunsch geäußert, dass sie ihm aus diesem Anlass gern eine Freude machen würden. Josue Lopez selbst wäre sehr dankbar, wenn statt Geschenken an ihn persönlich eine Spende zugunsten der Kinder und Mitarbeiter des Heims getätigt würde. Denn auch heute noch steht die Projektarbeit im Hinblick auf die Finanzen immer wieder vor großen Herausforderungen.



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