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Syrien: Einsatzvorbereitung für Flüchtlinge – ein schwieriges Puzzle (Einsatzbericht)

Bericht vom 29.08.2019


Jedes Kind ist vom Krieg gezeichnet!


Überlebenspakete von Gebende Hände!

2011 begann der Krieg in Syrien und zwang 6,7 Millionen Menschen zur Flucht in benachbarte Länder, später ins syrisch-jordanische Grenzgebiet. Schon 2013 baute sich unser Einsatzleiter Derek H. dort ein verlässliches Kontaktnetzwerk auf, um diesen Menschen helfen zu können. Mittlerweile haben sich die Kriegshandlungen in den äußersten Nordwesten Syriens verlagert, deshalb versuchen die Menschen jetzt, in die Türkei zu entkommen. Dort leben aber bereits 3,7 Millionen syrische Flüchtlinge. Im Hinblick auf Hilfseinsätze ist die Türkei Neuland für Derek. Er berichtet von den Vorbereitungen:

In dem Gebiet um Idlib leben Schätzungen zufolge zwischen zwei und drei Millionen Menschen. Die Luftangriffe reißen nicht ab, die täglichen Bombardements sind gnadenlos. An der türkischen Grenze habe ich bisher keine Hilfseinsätze durchgeführt. Daher muss ich nun Folgendes herausfinden: WER braucht WELCHE Hilfe, WO genau halten sich die Menschen auf, WO kaufen wir am besten die Hilfsgüter ein, WIE bekommen wir diese sicher und vollständig zu den richtigen Empfängern, WIE ist die Sicherheitslage und WELCHE Vorsichtsmaßnahmen sind notwendig? Eine große Herausforderung.

Die kann ich am besten bewältigen, wenn ich mich direkt vor Ort begebe, mit den Menschen spreche, ein Gefühl für die Situation bekomme, mich mit anderen Hilfsteams austausche und versuche, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Jedes Land hat seine eigene Politik, unterschiedliche Kulturen und Religionen, und vor allem Gefahren, derer man sich bewusst sein muss. In den 23 Jahren meiner Arbeit in 20 Ländern habe ich gelernt: Das Fundament jedes Einsatzes sind stabile Beziehungen zu vertrauenswürdigen Einheimischen, die sich auskennen und dir zum Erfolg verhelfen können.

Die Region Hatay im Südwesten der Türkei grenzt an Syrien und liegt nahe am Krisenherd. Ich habe sehr viel Zeit damit verbracht, im Grenzgebiet beider Länder Kontakte zu knüpfen, zuverlässige Lieferanten und Händler ausfindig zu machen und sichere Transporte zu organisieren. Wie in jedem Krieg ist die Situation fließend, können sich die Bedingungen von einem Moment auf den anderen ändern, deshalb gehe ich nach dem PACE-System (Primary, Alternate, Contingency, Emergency Plan) vor. Das bedeutet, dass wir neben einem Plan A nicht nur einen Plan B erstellen, sondern noch zwei weitere Notfallpläne, um so sicher wie möglich zu sein, dass unser Team mit den Hilfsgütern auch tatsächlich die Bedürftigen erreicht. Das Ganze ähnelt einem komplizierten Puzzle: Viele kleine Teile müssen exakt zusammengefügt werden– auch vor diesem Einsatz. Syrische Familien, die alles zurücklassen mussten, brauchen warme Kleidung, Wetterschutz, Lebensmittel, und wir werden ihnen helfen!

Dank Ihrer Unterstützung, liebe Spender, gelang dies über die Jahre immer wieder hervorragend!



Schlagwörter: Syrien; Bürgerkrieg, Idlib, Hilfsgüter, Hilfsgütereinsatz, Kinder, Opfer, Baschar al-Assad, Rebellen, Opposition, Luftangriffe, Türkei, Hatay, Krieg, Bomben, Flüchtlinge