Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Mexiko: Erfolgreiches Landwirtschaftsprojekt (Reisebericht)

Bericht vom 25.09.2004


Die Besenfabrik liegt an einer typischen „Strasse“. Ohne Regen kein Problem.










„Für meine Gemeinde war ich der beste Pastor, aber meine Frau sagte: Wir haben kein Geld, um Medizin für unsere Kinder zu kaufen und zum Essen ist auch nichts im Haus“, erzählt Tereso.

Früher musste seine Familie mit 50 Pesos in der Woche auskommen – umgerechnet ungefähr drei Euro. Zum Leben war das viel zu wenig. Ein Jahr ging er sogar illegal in die USA, um Geld zu verdienen. „Meine vier Kinder und meine Frau mussten doch von etwas leben!“ Und dabei wollte er auch Vorbild für seine Gemeinde sein.

So oder ähnlich war die Situation der meisten Bewohner von La Victoria, einem Dorf in Zentralmexiko, eine Autostunde östlich von Torreon. Nur noch wenige der Bewohner konnten in der nahe gelegenen Textilfabrik oder auf einer der noch verbliebenen Baumwollplantagen Arbeit finden. Immer mehr Leute gingen weg. Entweder als Illegale in die USA, oder sie suchten ihr Glück in einer der großen Städte Mexikos. Und viele warteten einfach ab, ob irgend etwas passiert.

Dann kam Josue Lopez in seine alte Heimat und lehrte zunächst einmal die Pastoren der Region, dass sie wohl lange darauf warten könnten, dass sich an ihrer Situation etwas ändern würde, wenn sie nicht selbst die Verantwortung für sich und ihre Familien übernähmen. Nun verstand Tereso: „Ich habe zunächst für meine Familie zu sorgen. Das musste auch die Gemeinde verstehen. Wenn sie mich nicht genügend bezahlen kann, dann muss sie mir die Zeit geben, mein eigenes Geld zu verdienen.“ Unter Anleitung von Josue und der Unterstützung von Gebende Hände begann sich nun die Situation in La Victoria in kleinen Schritten zu ändern.

Pastor Tereso begann mit einer kleinen Landwirtschaft auf knapp zwei Hektar Land. „Jetzt konnten wir uns ein etwas größeres Haus bauen, wir haben immer genug zu essen. Uns geht es gut!“, strahlt er. Als wir Tereso wieder verlassen, zeigt er uns noch sein Auto, einen älteren Pritschenwagen. „Das wäre früher unmöglich gewesen“, meint er. Tereso ist nun auch zum Vorbild für andere aus seinen Gemeinden geworden. Immer mehr beginnen, sich selbst um ihren Lebensunterhalt zu kümmern, indem sie kleine Geschäfte eröffnen oder ebenfalls Landwirte werden.

Am nächsten Tag schauen wir uns die Besenfabrik an. Dort finden zur Zeit fünf Männer Arbeit, indem sie Reisigbesen und Wischmops herstellen. Josue Lopez: „Das heißt für fünf Familien, dass sie nun ein gutes Einkommen haben und niemand von hier weggehen muss.“ Geplant ist, dass noch weitere fünf Arbeiter angestellt werden. Die Besenherstellung hat man deswegen angefangen, weil es nicht jedermanns Sache ist, selbstständig zu sein. „Und damit die neuen Landwirte Abnehmer für das Besenstroh haben, das sie jetzt auch anbauen“, erklärt Josue. Die Besen und Wischmops finden vor allem im Norden von Mexiko ihre Abnehmer, wo ein Vertriebsnetz über christliche Gemeinden aufgebaut wurde.

Schließlich bekommen wir noch den ganzen Stolz von Josue und seinen Mitarbeitern zu sehen: den nagelneuen Traktor, der durch die Unterstützung von Gebende Hände angeschafft werden konnte. „Damit unterstützen wir alle neuen Landwirte hier. Sie können ihre Felder pflügen lassen und wenn die Ernte soweit ist, können wir an die Maschine auch Erntegeräte anhängen.“ Von den relativ geringen Gebühren, die für die Nutzung gezahlt werden müssen, werden das Gehalt des Traktoristen und der Unterhalt der Maschine bestritten.

Als wir zurückfahren, können wir verstehen, dass Josue Lopez glücklich ist, dass sich in La Victoria so vieles geändert hat. Hier kommt unsere Hilfe zur Selbsthilfe richtig gut an.

Hat Sie dieser Bericht beeindruckt und Sie möchten helfen?

 Dann spenden Sie hier.