Wie hilft Gebende Hände?

Überlebenshilfe in Bürgerkriegsgebiete

 

Seit vielen Jahren unterstützt Gebende Hände den gefährlichen Transport von Hilfsgütern in die Krisen-Gebiete des Südsudan. Die Gefechte im Bürgerkrieg haben große Flüchtlingsströme ausgelöst. Unter den Flüchtlingen befinden sich Tausende Kinder, die völlig auf sich gestellt sind. Sie wurden bei den brutalen Angriffen auf ihre Dörfer und Städte entweder von ihren Eltern getrennt oder sie sind zu Waisen geworden. Die meisten haben sich irgendwo in die Wüste oder in den Busch gerettet.

Mit Charter-Flugzeugen werden Überlebenspakete in die betreffenden Regionen geflogen und dann mit der Hilfe von einheimischen Partnern per LKW direkt zu den Notleidenden gebracht. Die Hilfseinsätze dorthin sind riskant, die Wege lang und kaum erschlossen. Es wird alles mitgenommen, was man zum Überleben benötigt: Getreide (vor allem Mais und die einheimische Sorghumhirse), Zeltplanen, Saatgut, Behälter für Trinkwasser, Kochtöpfe, Hacken und Schaufeln für den Ackerbau, Moskitonetze sowie Salz, Seife und medizinische Materialien. An Nahrungsmitteln enthält ein Überlebenspaket für eine Familie 10 kg Getreide, 5 kg Bohnen und 5 Liter Öl.

 
Moskitonetze sind meistens Teil unserer Überlebenspakete in den Südsudan, denn Malaria stellt dort ein großes Problem dar. Mit der Regenzeit kommen die Malaria-Mücken. Viele Kinder sterben an dieser tückischen Krankheit, denn sie können sich in der freien Wildnis nicht davor schützen. Gebende Hände verteilt die wirksamen Moskitonetze an Familien mit Kindern. Derzeit ist das die beste Vorbeugung gegen Malaria, eine der größten Todesursachen in Afrika.

Die Flüchtlinge haben oft Furchtbares erlebt. Es sind Menschen, die mit ansehen mussten, wie ihre Familienmitglieder ermordet, vergewaltigt oder entführt wurden. Sie hausen jetzt in Hütten aus Laub und Zweigen auf dem nackten Boden und haben keine Möglichkeit, sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Viele Familien hatten sich zuvor in Kirchen geflüchtet, doch die Soldaten und Rebellen kennen keine Gnade. Auch diese Rückzugsorte wurden überfallen und die Menschen dort ermordet. Unser Einsatzleiter war nach einem solchen Massaker in der Stadt Malakal. Der Ort war menschenleer, ähnelte einer Geisterstadt. Als er den Raum der Kirche betrat, sah er auf dem Boden überall verstreute Habseligkeiten, verwaiste Koffer, einen Teddy im Dreck (siehe Foto unten). Dabei fiel ihm nur das Wort „Apokalypse“ ein. Die Menschen haben es noch nicht einmal geschafft, das Nötigste ihrer Habseligkeiten mitzunehmen, so schnell mussten sie vor den Gewalttätern fliehen.