Indien: H&M will indischen Markt erobern

Meldung vom 20.02.2013

Indien hat sich 2012 für eine Öffnung des Einzelhandelssektors für ausländische Firmen entschieden. Nun drängen die ersten auf den indischen Markt. Unter den großen Schwellenländern gilt Indien nach wie vor als schlafender Riese: Doch mit starken Wachstumsraten und einer anschwellenden Mittelschicht bietet die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt westlichen Großkonzernen die Aussicht auf einträgliche Geschäfte. Jetzt wagen die Schweden den Schritt.

Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) will mit eigenen Filialen den indischen Markt für sich gewinnen. H&M-Chef Karl-Johan Persson plane dazu ein Treffen mit Indiens Handelsminister Anand Sharma, sagte eine Firmensprecherin.

Erst im vergangenen Jahr traute sich die indische Regierung im Zuge größerer Reformen, den Einzelhandelssektor für ausländische Firmen zu öffnen. Bis dahin galten harte Einschränkungen für ausländische Unternehmen: So durften sie nur maximal 51 Prozent an der Firma vor Ort besitzen.

Für auswärtige Unternehmer wird die Sache dennoch kompliziert gemacht: Die Vorschriften gelten weiterhin als recht abschreckend. Trotz der Lockerung müssen die Firmen mit ihren lokalen Ablegern strenge Auflagen hinnehmen. So ist zum Beispiel angeordnet, dass ausländische Firmen, die mehr als 51 Prozent der Unternehmung ihr Eigentum nennen wollen, mindestens 30 Prozent ihrer Produkte lokal beziehen müssen.

Viele Firmen aus Europa oder den USA liebäugeln seit Jahren mit Plänen für einen Markteintritt in Indien. Der Absatzmarkt auf dem Subkontinent bietet große Chancen. Indien ist nicht nur die Demokratie mit der höchsten Bevölkerungsdichte, sondern zugleich auch Sitz der drittgrößten Volkswirtschaft Asiens.

Kaum ein Unternehmen von Rang und Namen wird sich langfristig das Geschäft entgehen lassen. Die Firmen rechnen mit einer bislang kaum bedienten Nachfrage aus der Mittelschicht nach westlichen Produkten. Das schwedische Möbelhaus Ikea hat bereits sein Interesse bekundet und wartet derzeit auf eine Genehmigung. Die deutschen Autobauer sind seit Jahren vor Ort mit Partnerunternehmen zu Gange. Zuletzt eröffnete die Deutsche Post Einblick in ihre Indien-Strategie. Dennoch darf nicht übersehen werden, dass in Indien eine große Schere zwischen Reich und Arm klafft. Noch gibt es daher auch viele Risiken für westliche Unternehmen.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „n-tv“, n-tv.de