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Haiti: Auf den Straßen herrschen die Banden |
Meldung vom 04.05.2022
Eltern greifen ihre Kinder an den Händen und rennen um ihr Leben. Es sind Tausende, die in diesen Tagen ihre Wohnungen und Häuser verlassen müssen. Davor konnten sie nur noch schnell ein paar wenige Habseligkeiten zusammenraffen. Sie bringen sich in Sicherheit vor Kämpfen zwischen Verbrecherbanden, die Teile von Haitis Hauptstadt Port-au-Prince mit ihrem Krieg überzogen haben. Mindestens 20 Menschen starben innerhalb von einer Woche.
„Ich habe alles zurückgelassen“, klagt die 35-jährige Kerline Brutus, die mit ihren drei Kindern ihr einst ruhiges Wohnviertel Butte Boyer fluchtartig hinter sich lassen musste. Mehr als 25 Jahre war das ihr Wohnsitz, ihren 96-jährigen gelähmten Vater musste sie zurücklassen, weil sie nicht die Kraft hatte, ihn zu tragen. „Ich weiß nicht, wie es ihm geht, ob er noch am Leben ist“, berichtet sie.
Die Bandenkriminalität ist kein neues Phänomen in Port-au-Prince. Doch sie ufert immer mehr aus. Seit im vergangenen Juli Präsident Jovenel Moïse bei einem Attentat ermordet wurde, ist ein politisches Vakuum zurückgeblieben und das machen sich die Verbrecherbanden zunutze. Sie versuchen, immer mehr Territorium zu gewinnen. Und jetzt wird auch in einst vergleichsweise friedlichen Vierteln wie Butte Boyer im Norden der Hauptstadt Gewalt ausgetragen.
Kerline Brutus und ihre Kinder haben äußerst notdürftig Schutz gefunden. Sie hocken auf einer Treppe vor einem Laden, die zumindest überdacht und regengeschützt ist. „Es wirkt so, als hätte dieses Land keine Behörden“, sagt Brutus. „Keiner kam zu uns. Wir wissen nicht, wie lange wir hier sein werden oder wie lange das dauern wird.“
Gleichzeitig durchstreifen rund 100 Polizisten mit Maschinenpistolen das Viertel und kontrollieren die Passanten. Doch ganz in der Nähe hallen immer noch Schüsse von den Bandenkämpfen. Die örtliche Menschenrechtsorganisation Defenders Plus kritisiert die politische Führung des Landes, einer der Grundaufgaben des Staates nicht gerecht zu werden: sie gewährleistet nicht mehr die Sicherheit ihrer eigenen Bürger.
Die beiden Banden, die sich in die heftigen Straßenkämpfe verwickelt haben, heißen Chen Mechan (Böser Hund im Kreolischen) und 400 Mawozo. Letztere machte sich im vergangenen Jahr international einen Namen, als sie eine Gruppe amerikanischer Missionare verschleppte.
Quelle: „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, www.rnd.de
Schlagwörter: Haiti, Kriminalität, Banden, Kämpfe, Straßenkämpfe, Gewalt, Bürger, Port-au-Prince, Anarchie
„Ich habe alles zurückgelassen“, klagt die 35-jährige Kerline Brutus, die mit ihren drei Kindern ihr einst ruhiges Wohnviertel Butte Boyer fluchtartig hinter sich lassen musste. Mehr als 25 Jahre war das ihr Wohnsitz, ihren 96-jährigen gelähmten Vater musste sie zurücklassen, weil sie nicht die Kraft hatte, ihn zu tragen. „Ich weiß nicht, wie es ihm geht, ob er noch am Leben ist“, berichtet sie.
Die Bandenkriminalität ist kein neues Phänomen in Port-au-Prince. Doch sie ufert immer mehr aus. Seit im vergangenen Juli Präsident Jovenel Moïse bei einem Attentat ermordet wurde, ist ein politisches Vakuum zurückgeblieben und das machen sich die Verbrecherbanden zunutze. Sie versuchen, immer mehr Territorium zu gewinnen. Und jetzt wird auch in einst vergleichsweise friedlichen Vierteln wie Butte Boyer im Norden der Hauptstadt Gewalt ausgetragen.
Kerline Brutus und ihre Kinder haben äußerst notdürftig Schutz gefunden. Sie hocken auf einer Treppe vor einem Laden, die zumindest überdacht und regengeschützt ist. „Es wirkt so, als hätte dieses Land keine Behörden“, sagt Brutus. „Keiner kam zu uns. Wir wissen nicht, wie lange wir hier sein werden oder wie lange das dauern wird.“
Gleichzeitig durchstreifen rund 100 Polizisten mit Maschinenpistolen das Viertel und kontrollieren die Passanten. Doch ganz in der Nähe hallen immer noch Schüsse von den Bandenkämpfen. Die örtliche Menschenrechtsorganisation Defenders Plus kritisiert die politische Führung des Landes, einer der Grundaufgaben des Staates nicht gerecht zu werden: sie gewährleistet nicht mehr die Sicherheit ihrer eigenen Bürger.
Die beiden Banden, die sich in die heftigen Straßenkämpfe verwickelt haben, heißen Chen Mechan (Böser Hund im Kreolischen) und 400 Mawozo. Letztere machte sich im vergangenen Jahr international einen Namen, als sie eine Gruppe amerikanischer Missionare verschleppte.
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Die Gangs von Haiti - Armut, Gewalt und Korruption |
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Quelle: „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, www.rnd.de
Schlagwörter: Haiti, Kriminalität, Banden, Kämpfe, Straßenkämpfe, Gewalt, Bürger, Port-au-Prince, Anarchie