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Kenia: Klimagipfel in Nairobi – Afrika redet mit

 
Meldung vom 06.09.2023

In Kenias Hauptstadt Nairobi findet gerade der erste Klimagipfel statt, bei dem es vorrangig um Afrikas Interessen geht. Diskutiert wird über den Ausbau erneuerbarer Energien und die Finanzierung von Klimaschutzprojekten auf dem Kontinent – aber auch Forderungen nach Schadensersatz durch die Industriestaaten sollen zur Sprache kommen.

Erstmals findet ein Klimagipfel statt, bei dem hauptsächlich Afrika im Vordergrund steht. Der Kontinent hat stark mit den Folgen der Klimakrise zu kämpfen, trägt aber vergleichsweise wenig zu den klimaschädlichen Treibhausgasemissionen bei. Deshalb wollen sich afrikanische Länder während des dreitägigen Spitzentreffens ab dem 4. September in der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit der globalen Finanzierung von Klimaschutzprojekten auf dem Kontinent befassen. Auch der Ausbau erneuerbarer Energien und die Vielfalt der für die Energiewende wichtigen Bodenschätze stehen als Themen auf dem Programm.

Kenias Präsident William Ruto und die Afrikanische Union haben den Gipfel organisiert. Geladen sind afrikanische Regierungsführer sowie Vertreter der Vereinten Nationen, internationaler Regierungen, der Privatwirtschaft und von Nichtregierungsorganisationen. Die Regierungsvertreter Afrikas suchen mit Tausenden Delegierten nach Lösungen für die Klimaprobleme des Kontinents. Mit einer Deklaration wollen sie sich dann auf dem UN-Klimagipfel in Dubai zu Wort melden und Bewusstsein für ihre spezifischen Probleme schaffen.

Kenias Präsident William Ruto lieferte gleich zu Beginn des Gipfels in Nairobi einen klimabewussten Auftakt. Statt mit einer großen Limousine fuhr er mit einem kleinen Elektroauto auf das Konferenzgelände ein. Die Aussage: Kenia will beim Klimaschutz Pionier sein. Das ostafrikanische Land versteht sich beim Ausbau Erneuerbarer Energien als Vorreiter. Bis 2030 soll der komplette Energie-Bedarf aus Windkraft, Solarenergie und vor allem Geothermie bezogen werden.

Und was Kenia kann, ist auch für andere afrikanische Länder möglich, betonte Ruto in seiner Eröffnungsrede: „Wir haben großes Potenzial bei den Erneuerbaren Energien. Nicht nur, um unseren eigenen Bedarf zu decken, sondern auch um weltweit zum grünen Wandel beizutragen. Das bedeutet gleichzeitig milliardenschwere Investitionsmöglichkeiten für Afrika und den Rest der Welt.“ Bisher ist das aber sehr ausbaufähig. Nur rund zwei Prozent der weltweiten Investitionen in Erneuerbare Energien kommen bisher Afrika zugute.

Ein weiterer Diskussionspunkt ist der Handel mit Emissionsrechten. Auf dem Kontinent gibt es immer mehr Projekte zum Schutz von Regenwäldern oder zur Wiederaufforstung, mit denen Unternehmen weltweit den Ausstoß klimaschädlicher Gase wettmachen wollen. Auch diese Projekte würde Kenias Präsident gerne erweitern: „Sie haben das Potenzial, jedes Jahr Millionen von Tonnen an Kohlenstoffdioxid zu absorbieren. Das bedeutet einen Gegenwert von Milliarden Dollar. Wenn wir in einer fairen Welt leben würden, könnte das ein besseres Leben für Millionen auf dem Kontinent bedeuten.“

Kritiker weisen darauf hin, dass Afrika nicht die Rolle zukäme, den großen Industrieländern das Gewissen zu erleichtern. Sie verlangen Entschädigungszahlungen aus einem Fonds, der eigentlich schon auf dem vergangenen Klimagipfel in Ägypten abgesegnet wurde. Der globale Süden soll eine Wiedergutmachung für die schädlichen Klimafolgen bekommen. Die Details für diesen Fonds sind aber noch nicht restlos geklärt.

Das Thema soll jetzt Ende des Jahres beim nächsten UN-Klimagipfel wieder aufgegriffen werden, erklärte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, Bärbel Kofler, in Nairobi. Für den Gipfel jetzt hebt sie andere Schwerpunkte hervor: „Das Thema Schuldenumwandlung spielt hier eine ganz große Rolle. Aber auch die Frage der Weltbank-Reform und die Reform der Entwicklungsbanken spielt eine Rolle, die den Zugang der afrikanischen Staaten zu Finanzierungsmöglichkeiten verbreitert. Dafür Ansätze und Lösungen zu finden, das ist entscheidend und das erwarte ich hier von dieser Konferenz.“

Am Ende des dreitägigen Treffens soll eine Nairobi-Deklaration verfasst werden. Mit der wollen sich die afrikanischen Staaten auf dem UN-Klimagipfel Aufmerksamkeit verschaffen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Kenia, Klima, Klimagipfel, Nairobi, Klimawandel, Erneuerbare Energien, William Ruto, Handel mit Emissionsrechten