Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Ukraine: Staudamm gebrochen – „Besser Munition als Wasser!“

Meldung vom 07.06.2023

Am 6. Juni zerbarst am frühen Morgen der Damm des Wasserkraftwerks Nowa Kachowka. Die Ukraine sagt, der Grund sei eine Explosion von innen, die von Russland ausgelöst wurde, während Russland sich in widersprüchlichen Erklärungen ergeht.

In den Überflutungsgebieten in der Region Cherson ringen die Menschen derweil darum, Betroffene zu evakuieren und Häuser abzustützen. Die Wut auf die russischen Besatzer ist glühend – auch weil der Beschuss trotz der Hochwasserkatastrophe weitergeht.

„Wir sammeln Sand, um unsere Häuser zu retten“, erklärt Swetlana. Sie betätigt sich mit einer Schaufel in der Hand am Straßenrand im Dorf Tschornobajiwka bei Cherson. Die Sonne glüht, und die Wassermassen kommen immer näher. Obwohl der Höchststand nach offiziellen Angaben bereits erreicht ist, sucht sich das Wasser langsam immer neue Wege. „Das ist eine Umweltkatastrophe.“, sagt Swetlana.

„Die Leute verstehen nicht, dass das alles ins Schwarze Meer geschwemmt wird. Die Chemie, Abfälle. Auf der anderen Uferseite haben die Menschen Gemüseanbau betrieben. Sie haben die Felder gedüngt mit Chemie – das wird jetzt alles ins Schwarze Meer gespült.“

Und nur ein Verrückter habe diese Katastrophe zu verantworten, meint Swetlana, ohne Wladimir Putins Namen auszusprechen.

„Danke der gesamten Welt für die Hilfe. Danke für die Konserven. Danke für das Wasser. Aber man hätte uns besser mehr Munition geben sollen!“, setzt Swetlana noch hinzu.

Monatelang hat Swetlana unter russischer Besatzung ausgeharrt. Jetzt sind die Soldaten zwar weg, schikanieren die Menschen in der Ukraine aber weiter – so Swetlanas Sicht auf die Dinge. Für sie ist offenbar, wer den Bruch des Staudamms Kachowka auf dem Gewissen hat: die russischen Truppen.

Ihre Verwandten wohnen auf der anderen Uferseite noch immer unter russischer Besatzung. Um sie macht sich Swetlana große Sorgen: „Die russischen Soldaten lassen die Leute nicht raus. Nicht alle von ihnen sind abgehauen, einige Punkte besetzen sie noch“, weiß sie. Wie viele Menschen ums Leben gekommen sind, wisse niemand. Es sei alles nachts geschehen während der Ausgangssperre. Die Leute hätten zu dieser Zeit in ihren Höfen bleiben müssen.

Einige Kilometer weiter südlich in Cherson bemühen sich Helfer noch immer, Menschen und Tiere aus den untergegangenen Häusern zu retten. Auf einer Anhöhe steht ein Mann und schaut hinunter auf sein Haus. 50 Prozent seien schon unter Wasser, sagt er. Er habe Kleidung und Technik gerettet, die Tiere auch. „Noch ist nicht alles verloren. Wir versuchen, etwas zu retten. Haben die Elektrik ausgeschaltet und warten.“

Während der russischen Besatzung nahm er Reißaus aus seiner Heimatstadt. Kehrte zurück, nachdem die Truppen abgezogen waren und floh kurze Zeit später erneut – so stark hat die russische Armee Cherson seitdem von der anderen Uferseite unter Beschuss genommen. Nun ist er nur wieder hier, weil er ein paar seiner Habseligkeiten retten will, erzählt er.

Doch Zeit, zu sagen, wie er heißt, hat er nicht. Nur wenige Meter entfernt kracht ein russisches Artilleriegeschoss in den Boden. Die Menschen rennen um ihr Leben, suchen Deckung. „Sie sehen die Evakuierungen und beschießen uns“, sagt der Mann noch. Dann gibt auch er Fersengeld.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Ukraine, Staudamm, Bruch, Russland, Evakuierung, Hochwasser, russische Armee, Beschuss