Nicaragua: Aus für das Rote Kreuz

In Nicaragua dürfen viele christliche Organisationen nicht mehr arbeiten. Die autoritäre Regierung des Landes hat jetzt beispielsweise auch das Internationale Rote Kreuz ausgewiesen. Das Büro in der Hauptstadt Managua müsse schließen und die humanitäre Mission in dem Land aufgegeben werden, erklärte die Organisation.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) war eine der wenigen nichtstaatlichen Organisationen, die in Nicaragua noch aktiv sein durfte. Machthaber Daniel Ortega und seine Frau und Vizepräsidentin Rosario Murillo haben mehr als 2.000 Organisationen inklusive kirchlicher Universitäten und Hilfswerke verboten, ihre Mission in dem Land zu erfüllen.

Seit einer Protestwelle 2018 schreitet das Regime massiv gegen Kritiker ein. Oppositionelle werden schikaniert, hinter Gittern gesetzt und ins Exil geschickt. Viele der jetzt verbotenen Hilfsorganisationen waren in dem verarmten Land eine starke Säule der Gesundheitsversorgung und haben soziale Dienste geleistet, denen der Staat nicht mehr nachkommen konnte.

Das IKRK startete seine Arbeit 2018 nach den Massenprotesten, bei denen rund 300 Menschen starben. Hunderte weitere wurden verletzt, viele Menschen festgenommen. Ein Jahr später schloss die Organisation eine Vereinbarung mit der Regierung ab, dass sie Inhaftierte in den Gefängnissen versorgen dürfe. Das IKRK machte in seiner Mitteilung darauf aufmerksam, dass diese humanitäre Arbeit nun fehle.

Im Frühjahr 2023 hatte das Parlament bereits die Auflösung der regierungsunabhängigen nationalen Gesellschaft des Roten Kreuzes angeordnet. Zur Begründung wurde verlautet, das Rote Kreuz habe bei den regierungskritischen Protesten keine neutrale Position eingenommen. Das Vermögen der Organisation wurde konfisziert und der Regierung zugesprochen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: evangelisch.de

Schlagwörter: Nicaragua, Rotes Kreuz, Schließung, Büro, Daniel Ortega, Machthaber, Regime, christliche Organisationen, humanitäre Arbeit