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Haiti: Die Selbsmorddrohne könnte die Wende bringen

Meldung vom 17.06.2025

Sprengstoffdrohnen haben mehr als hundert mutmaßliche Mitglieder der haitianischen Banden Gran Ravine und Village de Dieu getötet. Die Angriffe erfolgten innerhalb der letzten 48 Stunden. Dies gab das Nationale Netzwerk zur Verteidigung der Menschenrechte (RNDDH) bekannt.

Die Luftangriffe wurden von einer im März von Premierminister Alix Didier Fils-Aime ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe kontrolliert und sind Teil einer offiziellen Strategie gegen die immer mehr ausgreifende Gewalt bewaffneter Gruppen, die bereits mehr als 85 % der haitianischen Hauptstadt beherrschen. „Einer der Gründe, warum diese Drohnen so viele Opfer gefordert haben, ist, dass sie über einer verlassenen Schule namens Maranatha abgefeuert wurden, wo seit mehreren Monaten bewaffnete Gruppen ihr Hauptquartier haben, die die Bevölkerung im Süden der Hauptstadt terrorisieren“, sagte Pierre Esperance, Generaldirektor der RNDDH, in einer Mitteilung.

Sogenannte Selbstmorddrohnen sind für die Behörden zu einem wichtigen Werkzeug geworden, da die Banden Gebiete zu ihrer Plattform gemacht haben, die vom Land aus schwer zugänglich sind. Dieses militärische Vorgehen wurden in den letzten Wochen von der haitianischen Nationalpolizei mit Unterstützung von Spezialeinheiten verstärkt.

Trotz der gemeldeten Todesopfer konnten die Bandenchefs diesen Angriffen noch unbeschadet entgehen, obwohl zahlreiche Untergebene dabei umkamen. Jimmy Cherisier, bekannt als „Barbecue”, und Anführer der bewaffneten Koalition Vivre Ensemble, ist laut dem Bericht einer der Anführer, dessen engster Kreis nun zahlreiche Todesopfer aufweist. Die RNDDH machte darauf aufmerksam, dass die Drohnen die Bandenmitglieder in Alarm versetzen, die sich in sozialen Netzwerken dazu geäußert haben. Diese Nachrichten lassen die Deutung zu, dass die Angriffe die bewaffneten Gruppen einschüchterten, obwohl die wichtigsten Anführer weiterhin sein Unwesen treibt.

Parallel zu den Luftangriffen sind die Polizeikräfte in verschiedene Gebiete von Port-au-Prince und Umgebung vorgerückt, darunter die Gemeinde Kenscoff. Diese Operationen haben dazu geführt, dass in mehreren Gebieten vorübergehende Waffenstillstände erzwungen werden konnten, sodass der durch die Gewalt lahmgelegte Handel und Schulbetrieb wieder in Gang gesetzt werden konnten.

Die Verfolgung des Anführers der Banden von Tabarre, Vithelhomme Innocent, ist weiterhin in der heißen Phase. Die Polizei hat in den letzten Tagen mehrfach erfolglos versucht, ihn zu ergreifen. Die Operationen in seinem Einflussgebiet in der Nähe der US-Botschaft gehen derweil weiter.

Die Eskalation der Gewalt in Haiti hat eine steigende Zahl von Toten hervorgebracht. In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 wurden nach Angaben des Integrierten Büros der Vereinten Nationen in Haiti (Binuh) mindestens 1.617 Menschen ermordet und 580 verletzt, alles im Zusammenhang mit Zwischenfällen mit bewaffneten Banden, Selbstverteidigungsgruppen, unorganisierten bewaffneten Zivilisten und Sicherheitskräften.

Insgesamt wurden seit Anfang 2024 bis heute mindestens 5.626 Todesfälle im Zusammenhang mit Gewalt gemeldet, dazu kommen 2.213 Verletzte und 1.494 Verschleppungen, wie aus von den Vereinten Nationen überprüften Daten hervorgeht. Diese Zahlen sind um mehr als tausend Todesopfer angewachsen im Vergleich zu 2023.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „latina press“, latina-press.com

Schlagwörter: Haiti, Drohnen, Krieg, Bürgerkrieg, Selbstmorddrohne, kriminelle Banden, Gewalt, Polizei, Militär, Luftangriffe, Bandemitglieder, Gangs, Nationalpolizei, Tote, Todesopfer